Mittwoch, 19. Oktober 2011

Duncan und die Nodding Onion Farm

Hallo ihr Lieben!

Zwei Nächte bin ich nun auf der Farm und es gibt wieder einiges zu erzählen!

Anfangen werde ich mit der Fahrt von Victoria nach Duncan. Von 18 bis 19:10 Uhr war ich unterwegs und es war bis jetzt die schönste Fahrt, die ich hier in Kanada erlebt habe. Und das auch noch während die Sonne untergegangen ist. Ihr werdet es euch kaum vorstellen können und wahrscheinlich ist es auch nicht so nachvollziehbar, aber es gab tatsächlich einige Minuten, in denen ich so glücklich war, dass mir fast die Tränen in den Augen standen. Rechts von mir ragten große Felswände hoch, darauffolgend riesige Bäume. Vor mir waren wunderschöne Berge im Hintergrund während die Sonne dahinter unterging. Links ein riesiger See, in dem sich alles spiegelte und hinter mir flauschige Wolken, die rosa leuchteten. Und das alles aufeinmal. Wer mich gut kennt, der weiß wie sehr ich sowas liebe und genieße.

In Duncan angekommen kam schon direkt Alison, meine Hostmutti, auf mich zu und hat mich freundlich begrüßt und zum Auto geführt. Schon während der Fahrt (15-20 Minuten) hat sie mich vor einem riesigen Chaos gewarnt, denn die halbe Familie war bei ihr zu Besuch und es war recht voll im Haus. Wir haben uns dann schon ganz gut unterhalten bis sie zu mir sagte: "Bei uns ist schon jemand, den du kennst." Daraufhin dachte ich nur: "Oh nein, ich wollte doch mal weg von den ganzen Deutschen".. auch wenn ich die von unserer Gruppe alle gern habe, wurde es einfach Zeit auf eigenen Füßen zu stehen und nicht mehr so abhängig zu sein. Nunja, jetzt sind Janosch und ich zufällig auf der selben Farm gelandet, aber ich habe trotzdem einen Raum für mich allein, da vielleicht noch eine Französin kommen wird. Für mein Englisch ist es aber nicht ganz so schlimm, dass Janosch hier ist, da ich mit jedem Tag merke, dass es ein wenig besser wird. Wie meine Hostmutti so schön gesagt hat: "Wenn du auf Englisch träumst, dann läuft's." und das hatte ich vor einigen Nächten in Seattle, was irgendwie echt cool war.

Also, Montag Abend habe ich dann noch einen Teller Reis mit vegetarischem Chili gekriegt und es war sehr lecker! Gestern Abend gab es einen Spaghettiauflauf in Sahnesauce mit Hähnchen und extrem guten Pilzen, dazu knackigen Brokkoli und Blumenkohl (Cauliflower) aus der Pfanne und heute Abend hatten wir Caesar Salad, Tomatensuppe, gebratene Kartoffeln, Blumenkohl aus der Pfanne und selbstgebackenen Scones, bei denen ich etwas mitgeholfen habe. Beim heutigen Abendessen musste ich sehr an zu Hause denken, da gibt es ja auch des Öfteren von allem etwas und das zusammen ergibt dann zu viel ;-)
Also am Essen kann ich wirklich nicht meckern, mittags gibt es immer einen kleinen Snack, z.B. Sandwiches oder einfach Toast mit Butter (und Marmelade, auch selbst gekocht).

Nach dem Vergnügen kommt nun die Arbeit, die aber gar nicht so schlimm ist und sogar ein wenig Spaß macht, denn ich lerne dabei auch viel. Gestern habe ich mit Alison zusammen Knoblauch (Garlic) gepflanzt und das muss ich nächstes Jahr unbedingt mit Papa bei uns im Garten ausprobieren!!! Yummy, Knoblauch :-)
Die Jungs [Janosch, Jamie (der Neffe von Alison), Marcel (ein Deutscher, der mit der Nichte von Alison befreundet ist)] haben schön die Kuhscheiße, vermischt mit schlechtem Heu, welches nicht an die Kühe verfüttert wird, auf den Beeten verteilt, während wir den Knoblauch geschält haben und die einzelnen Knoblauchzehen vorbereitet haben. Das ging relativ schnell und wir waren damit an einem Tag fertig. Alison war richtig froh und dankbar, da sie meinte, dass das eigentlich eine Arbeit von einer Woche ist, wenn sie es allein macht. Dazu kam, dass richtig gutes Wetter war, den ganzen Tag hat die Sonne geschienen.

Deswegen haben Janosch und ich uns dann noch entschieden einen Trail langzulaufen, ich glaube wir waren 1 1/2 bis 2 Stunden unterwegs, aber es gab eigentlich nichts Besonderes, aber trotzdem fand ich es sehr schön.

Heute haben wir die Beete für den Winter vorbereitet, indem wir dicke Schichten von Heu auf den Beeten verteilt haben, damit der Regen den Knoblauch nicht zerstört und dieser den Temperaturschwankungen nicht so stark ausgesetzt ist. Danach wurden Janosch und ich so gegen 11:45 in Downtown von Duncan abgesetzt, aber lang waren wir nicht unterwegs. Die Stadt ist mit einer Fläche von 2,05 km² sowieso nicht so groß. Also haben wir nach einem kleinen Einkauf (Wattestäbchen, Zahnpasta und eine Flasche Wasser) und einer Tour am Ende noch 'ne Stunde im 'Garage' gesessen. Ein sehr netter,  süßer, kleiner Ort! Das ist ein Gebäude, in dem ein kleiner Markt mit Obst und Gemüse drin ist und dann gibt's da noch ein Café, in dem es sehr gutes Essen und Trinken gibt! Jamie hat uns das empfohlen und es war echt gut. Um 14 Uhr kam Alison, um uns abzuholen und in den Supermarkt zu fahren und dann Anna, ihre Tochter von der Bibliothek abzuholen. Dann haben wir noch ein wenig Unkraut gejätet bis das Essen vorbereitet worden ist.
Hier ist es wohl üblich so, dass es mittags nur einen kleinen Snack gibt und abends dann warm und mit der ganzen Familie gegessen wird.

Die Familie ist übrigens wirklich klasse. Alison ist locker und freundlich und so wie ich sie bisher kennengelernt habe auch sehr intelligent. Ihre vier Töchter sind genau so und unglaublich talentiert, aber jede auf ihre eigene Art und Weise. Während die eine (Anna, fast 17) Rugby spielt, die andere (Lousie, 15) singt, tanzt die dritte (Katie, 13 glaub ich) Ballett und die Kleinste (Grace, 8) kann für ihr Alter tolle Bilder machen. So unterschiedlich ihre Hobbies auch sind, gehen alle rudern ;-) ist wohl so'n Schulding.

Oooh, und die Tiere darf ich nicht vergessen!!!

Die Hunde und die Katzen sind der Wahnsinn. Ständig wollen sie kuscheln und schmusen... wogegen ich natürlich absolut nichts habe. Die Hunde sind alle drei total verschieden. Die älteste, Rosie, sieht und hört nichr mehr so gut und wurde von ihrem früheren Besitzer misshandelt und man merkt es ihr jetzt noch an, wie traurig sie immer guckt und dass sie immer so'n bisschen Angst hat. Tobey ist der fitteste und soweit ich weiß völlig gesund und munter, aber der kommt am meisten einfach an und will kuscheln. Und Pepper, erst 5 Jahre alt, hat aber auch keine leichte Zeit hinter sich mit kaputten Knien an den hinteren Beinen. Nach einigen Operationen und einem Tumor hat sie immer noch Schmerzen und muss jeden Tag Medizin dagegen nehmen. Dazu kommt, dass sie ein sehr schüchterner Hund ist und manchmal nicht so ganz weiß, was sie mit mir anfangen soll.

 Dann gibt es noch Hühner und Kühe. Die Kaninchen habe ich komischerweise noch nicht gesehen. Aber die Kühe sind genau so verschmust wie die Hunde und die Katzen! Die Kuh, Luna, ist schwanger und kalbt voraussichtlich am 26. Oktober, also hoffe ich, dass es nicht später wird, damit ich es noch miterlebe. Die anderen zwei sind noch Kälber.

Naja, ich sollte langsam aufhören, es gibt auch nicht mehr so viel zu erzählen und euch ist wahrscheinlich sowieso schon langweilig vom ganzen Lesen, wenn ihr überhaupt so weit gekommen seid ohne etwas zu überspringen ;-)

Ich geh dann mal schlafen und wünsche euch einen wunderschönen Tag!

Liebe Grüße aus dem kleinen Duncan.



PS:

"Mom, where are you getting money from?" - "We work." - "No, mom. Seriously!"
"Mama, woher kriegt ihr euer Geld?" - "Wir arbeiten." - "Nein, Mama. Ernsthaft!"

So ist die kleinste Tochter meiner Hostmutti drauf. 8 Jahre und klein, aber oho. Diese Frage hat sie gestellt, weil eine Freundin von ihr mit 7 schon ein Handy bekommen hat und sie jetzt auch ein Blackberry möchte.. allerdings hat meine Hostmutti ihr gesagt, dass sie sich eins mit ihrem eigenen Geld kaufen muss, weil die anderen älteren Töchter das auch alle so gemacht haben. Ja, das Leben ist echt nicht fair, laut der Kleinen ;)

Montag, 17. Oktober 2011

From Vancouver to Seattle und Welcome back to Canada!


Freitag früh ging's also los, nachdem Sarah, Judith und ich am vorigen Tag die (fast) letzten Sonnenstrahlen im Queen Elizabeth Park in Vancouver aufgesucht haben. Von dort aus hat man eine unglaublich schöne Aussicht auf Downtown, North Vancouver, West Vancouver und die Berge. Der weite Weg von Downtown dorthin hat sich also wirklich gelohnt.

Viel spannender war jedoch unser Trip nach Seattle. Wie sollte die erste Fahrt mit dem Greyhound werden und kommen wir alle über die Grenze? Und wieder zurück? Vollbepackt und mit vielen Fragen haben wir uns also auf den Weg zur Greyhoundstation und nach Seattle gemacht.
An der Grenze angekommen, haben wir alle irgendwie schon gemerkt, dass wir in einem anderen Staat sind. Schon völlig von Kanada (bzw. Vancouver) verwöhnt, kamen uns die Menschen doch recht kalt und unfreundlich vor. Vor allem Seattle ist mit Vancouver nicht zu vergleichen. Irgendwie dreckig und schmuddelig, so hatten fast alle von uns ein recht ungutes Gefühl.
Zumindest mir erging es so, dass ich direkt ganz angespannt war und mich richtig unwohl gefühlt habe in der Stadt. Es liegt aber gar nicht so sehr an Seattle selbst, sondern an den Menschen. Vielleicht lag es aber auch daran, dass unser Hostel schön mitten im dreckigsten Loch Seattles war. Es hat gestunken und es waren wirklich viele Obdachlose da, die auch irgendwie anders waren als die in Vancouver. Sogar ein Officer, den wir nach dem Weg gefragt haben, hat uns gesagt, dass wir vorsichtig sein sollen und bloß unser Geld in der Hosentasche lassen sollen.

Nunja, für unseren ersten längeren Trip waren wir alle aber wirklich echt phänomenal gut vorbereitet und organisiert. Kaum aus dem Greyhound ausgestiegen hat nämlich plötzlich einer die Frage in die Runde geworfen: „Hat jemand die Adresse vom Hostel?“ Hmmm.. tja.. Auf ging's zum nächsten Starbucks, Handy gezückt und Google zu Rate gezogen. 520 King Street, damit konnten wir wenigstens bei den Leuten nachfragen. Direkt die ersten haben uns nach einigen Versuchen, uns den komplizierten Weg zur Underground-Station zu beschreiben, einfach mal eben dorthin geführt, obwohl sie ja eigentlich auch Besseres zu tun gehabt hätten. Erster Punkt für Seattle: Es gibt tatsächlich Menschen, die so freundlich sind, wie in Kanada. Dazu kam, dass der Bus in Downtown kostenlos ist. Zweiter Punkt für Seattle.
Verwirrenderweise hat uns in der Station ein anderer Mann erzählt, dass es besser ist mit dem Zug zu fahren und dass man sowieso für Bus UND Bahn bezahlen müsste. Da wurde doch gleich der erste Punkt nochmal verstärkt, denn eine Frau hat uns wohl angesehen wie verwirrt wir waren und uns bestätigt, dass der Bus for free ist, der Zug allerdings nicht.

Von der Lage des Hostels habe ich ja teilweise schon erzählt, aber das ist eigentlich auch genug.
Am ersten Abend sind wir noch in eine Bar gegangen, was für mich nicht ganz so toll war, da ich mir wie eine 15-jährige in Deutschland vorkam, die kein Bier kaufen kann. Trotzdem war es sehr schön mit einer leckeren Cola, während die anderen 3 lecker Bierchen getrunken haben ;-)
In der Bar saßen neben uns einige Amerikaner, die etwas laut waren, und die eine Frau hat sich sofort bei uns entschuldigt und erklärt, dass sie sich so aufgeregt hat, weil die Männer sich darüber beschweren, dass Kondome so teuer sind während Frauen genug für die Pille zahlen müssen. ;-)

Das Eine hat zum Anderen geführt: Wir wollten noch in eine Karaokebar, also haben wir gefragt, wo's denn eine gute gibt. Da kam direkt die Antwort: „ Heey, da fragt ihr genau die Richtigen, wir gehen ständig Karaoke singen! Kommt, wir bringen euch hin.“ Also wurden wir von der Rebecca zusammen mit ihrem Freund zur Karaokebar „Bush Garden“ direkt in der Nähe des Hostels gebracht und haben dort einen lustigen Abend gehabt. Sie hat schon 6 Jahre in Japan gelebt und ein Kumpel Ben, der auch dabei war, hat auch schon in Japan und in Deutschland gelebt und hat sogar mit uns auf Deutsch geredet. Der Abend war auch wirklich hilfreich, da die 3 uns einige Fragen, bezüglich Verhalten und Redensweisen in Nordamerika, beantwortet haben.

Am nächsten Tag ging es dann in eine Outlet Mall nördlich von Seattle, 2 Stunden mit dem Bus. Es hat sich aber gelohnt, ich habe mir günstige Trekkingschuhe und Winterstiefel von North Face, die bis -35° C warm halten, geholt.

Sonntag war dann Space Needle angesagt und heute Morgen musste ich schon um 5:30 aufstehen, damit Sina und ich die Fähre nach Victoria kriegen konnten. Die Fahrt war wirklich wunderschön und als wir abgelegt haben, da haben wir einen wunderschönen Sonnenaufgang über Seattle erlebt. Außerdem habe ich mir von der Fahrt, die fast 3 Stunden dauerte, erhofft, dass wir vielleicht Wale sehen, aber leider war keiner in Sicht.

Jedenfalls bin ich unendlich froh darüber, wieder in Kanada zu sein, das glaubt ihr gar nicht. Nach dem Stress und dem unangenehmen Gefühl in den USA ist es wirklich ein Traum.

Jetzt warte ich auf meinen Greyhoundbus, der um 18 Uhr hier losfährt, dann wird es in Deutschland 3 Uhr nachts sein. In Duncan werde ich abgeholt und ein hoffentlich leckeres Abendessen wird auf mich warten.

Ich bin schon gespannt auf die Farm, mein Zimmer und die Arbeit, die ich erledigen werde.

Bis dann und liebe Grüße aus dem sonnigen Victoria!

Kristina

Mittwoch, 12. Oktober 2011

Hello everybody!

Es ist gar nicht so einfach, sich mal in Ruhe hinzusetzen und ein paar Fotos hochzuladen, wenn die Internetverbindung im Hostel so ausgelastet ist. Aber ich versuch's gleich einmal ;)

Zunächst werde ich euch aber etwas von meinen letzten Tagen erzählen.
Montag war hier Thanksgiving und das Highlight des Tages war ein gemeinsames Abendessen mit Nudeln, Kartoffeln, Saucen (auch eine vegetarische Variante), Reis, Zucchini, Mais und Baguette. Das Ganze hat ein älterer Herr namens Ken organisiert, der mit den ganzen frischen Zutaten ins Hostel gekommen ist und allen Bescheid gegeben hat, dass jeder kostenlos mitessen darf und dass man die freudige Nachricht jedem aus dem Hostel weitersagen sollte. Eingeladen war man auch zum freiwilligen Helfen und da haben Judith und ich nicht lange gezögert. Ich habe den Schinken und den Knoblauch klein geschnibbelt und zusammen mit J die Zucchini in der Pfanne angebraten. Andere haben die Tische zusammengerückt und alles gedeckt und dann haben alle zusammen gegessen. Das war eine unglaublich tolle Erfahrung, aber leider haben wir da auch wieder bemerkt, dass irgendwie 80% Deutsche im Hostel sind.
Deswegen bin ich froh, dass es am Freitag hier weiter geht. Aber dazu nachher mehr.

Dadurch komme ich mal eben zu meinen Eindrücken der Menschen. Schon als wir angekommen sind, hat sich herausgestellt, dass hier eine Grundfreundlichkeit herrscht, wie ich sie noch nicht erlebt habe. Das ist etwas, was in Deutschland ganz klar fehlt. Die Menschen entschuldigen sich sogar bei dir, wenn du sie aus Versehen angerempelt hast und das obwohl sie gar nicht schuld sind.
Generell läuft hier alles viel entspannter ab. Im Supermarkt oder beim Handyanbieter, z.B., nehmen die Verkäufer sich viel Zeit für den Kunden und hören auch wirklich zu. Selbst wenn dahinter noch zehn andere warten lassen sie sich nicht aus der Ruhe bringen und haben genug Geduld, um alles richtig zu erklären. Und die, die hinter dir warten, die sind auch völlig gelassen und regen sich nicht sofort auf. Denn so ist es ja meistens in Deutschland, da guckt gleich jeder auf die Uhr, verdreht die Augen oder gibt irgendeinen dummen, unnötigen Kommentar ab.
Aber auch hier gibt es immer wieder Ausnahmen, das will ich gar nicht bestreiten.

Weiter geht's zu meinen Aktivitäten... Gestern (Dienstag) bin ich fast 4 Stunden durch die Straßen gelaufen, hab dabei das Stadion gesehen und eine nette Einkaufsstraße, die Robson St, mit süßen kleinen Läden, anders als die Granville St, auf der fast nur teure Geschäfte sind und auf der man ganz gut Party machen kann. Dort waren wir auch schon in einer Bar direkt unter einem anderen Hostel, denn da ist das Bier mit am günstigsten hier.

Heute sind wir zu fünft in Granville Island gewesen, das war mal eine nette Abwechslung zu Downtown. Wie so'n kleines Künstlerviertel, denn die Geschäfte dort hatten auch ganz schöne Sachen, die selbst gemacht sind. Der Public Market war auch toll mit ganz frischem Obst und Gemüse, sah alles super aus und kam aus der Region. Außerdem sah das ganze Essen (herzhaft und süß) sehr lecker aus... ist nur doof, wenn man da hungrig durchläuft ;)


Nun aber zu einer freudigen Nachricht. Montag habe ich mein Profil bei Wwoof (World Wide Opportunities on Organic Farms) fertig gestellt und Farmen rausgesucht und angeschrieben. Ich hatte Glück und hab direkt von der ersten Farm noch am selben Tag eine Mail bekommen und darf dort ab Sonntag arbeiten. Die Farm heißt Nodding Onion Farm und ist in Duncan auf Vancouver Island. Meine zukünftige Gastmutter hat mir geschrieben, dass sie vier Töchter hat (im Alter von 8-16) und einen Mann, der grad auf Geschäftsreisen bis Ende Oktober ist. Es leben auch noch ihr Bruder mit seiner Familie und ihre Schwester mit Familie dort und die älteste Tochter der letzteren ist im Frühling von einem einjährigen Aufenthalt aus Deutschland nach Hause gekommen. Sie haben drei Hunde und drei Katzen, Hühner und eine Kuh, die voraussichtlich am 28. Oktober kalbt. Aufgaben sind u.A. Knoblauch pflanzen, Gemüsebeete für den Winter vorbereiten, Äpfel pflücken und weiteres.

Vorher werden wir wohl noch einen Abstecher nach Seattle machen. Freitag mittag geht's los mit dem Greyhoundbus für vier Stunden und 40 Minuten. Von da aus möchte ich alleine weiter fahren mit der Fähre nach Vancouver Island. Wenn es klappt, dann bleibe ich für eine Nacht in Victoria und fahr dann erst am Montag nach Duncan. Der Bus fährt eine Stunde dorthin. Für den Greyhound kriegen wir zum Glück 25 % Rabatt oder so, dadurch dass wir Mitglied bei Hostelling International sind.

Für Morgen ist nochmal der Stanley Park geplant und ich hoffe, dass dann gutes Wetter ist, damit ich mir ein Fahrrad leihen und Fotos machen kann.


Lieben Gruß,
Kristina :)

Sonntag, 9. Oktober 2011

Hallo liebe Menschen!



Sorry, dass dieser Eintrag so lange auf sich warten lassen hat, aber es ist einfach so unglaublich viel passiert und das versuche ich jetzt einigermaßen zusammenzufassen.


Mittwoch Morgen ging es schon um 4:30 Uhr los, denn ich hatte noch die letzten Dinge zu packen und wollte sicher gehen, dass ich ja nichts vergesse. Um 7:30 ging's dann auf zum Düsseldorfer Flughafen, wo mein Flieger nach Frankfurt um 10:20 startete.
Mit Mama, Schwester und frischem Schwager habe ich dann ganz ungeduldig auf den Check-In gewartet und wurde angenehm mit dem Besuch von meinem Bruder überrascht (:
Erste Nervosität kam dann auf als ich alleine war... das hat sich im Flugzeug aber wieder gelegt.


In Vancouver angekommen ging's mit dem Visum recht schnell durch, denn wir waren die ersten am Schalter und so blieb uns die extrem lange Wartezeit erspart. Dann vereinigten sich alle wieder mit ihrem Gepäck, um dann mit dem Bus zum Hostel zu fahren. Schon hier zeigten sich erste Unterschiede zu Deutschland: Busfahrer sind hier super freundlich und absolut entspannt. Während der Herr uns nämlich nach Downtown gebracht hat, hat er einiges erzählt und zu Deutschland waren die ersten Dinge, die ihm einfielen, natürlich: die german Autobahn without speedlimit und Bier. Irgendwann hat er uns dann noch offenbart, dass er eigentlich gar nicht so richtig weíß, wohin er muss.. und dass er vor 4 Jahren oder so mal eine Gruppe dorthin gefahren hat. Aber das war noch lange kein Grund zur Unruhe, so hat er ein paar Extraründchen gedreht und wir haben mehr von der Stadt gesehen ;)

So viel dazu... Um jetzt aber keinen Roman zu schreiben halte ich mich ab jetzt kürzer...
Die ersten Tage waren relativ anstrengend durch die ganzen neuen Eindrücke und dem Flug. Trotzdem haben wir uns alle wacker geschlagen und gegen den Jet Lag angekämpft ;) Aber ich glaube so viele Kilometer, wie wir insgesamt gelaufen sind, bin ich im letzten Jahr nicht gelaufen.. Waren am ersten Abend noch am Canada Place.. Glücklicherweise war das Wetter von Freitag bis heute (Sonntag) wirklich klasse – die Sonne hat geschienen und es war angenehm frisch.

Zusammengefasst habe ich bis jetzt gesehen: Canada Place, English Bay, Pacific Centre, Gastown, Teil vom Stanley Park, Vancouver Aquarium, Grouse Mountain und die Capilano Bridge, die wir heute besucht haben. Sightseeing kam also nicht zu kurz, aber morgen wird natürlich zum Jobcenter gegangen, damit dort mein Resume korrigiert werden kann.


Im nächsten Eintrag schreibe ich euch dann etwas von meinen eigenen Eindrücken vom Land und von den Menschen hier, wie sie auf mich wirken im Vergleich zu Deutschland und seinen Einwohnern.


Sicher ist, dass ihr euch absolut keine Sorgen um mich machen müsst, denn es geht mir hier wunderbar und ich fühle mich super wohl. Das Hostel ist super und relativ sauber den Umständen entsprechend und meine Leidensgenossen von der Organisation sind auch alle klasse, auch wenn wir immer weniger werden. Das gemeinsame Kochen und Essen im Hostel werde ich wohl vermissen ;)

Dann mal einen lieben Gruß aus dem tollen Vancouver!
Kristina