Montag, 17. Oktober 2011

From Vancouver to Seattle und Welcome back to Canada!


Freitag früh ging's also los, nachdem Sarah, Judith und ich am vorigen Tag die (fast) letzten Sonnenstrahlen im Queen Elizabeth Park in Vancouver aufgesucht haben. Von dort aus hat man eine unglaublich schöne Aussicht auf Downtown, North Vancouver, West Vancouver und die Berge. Der weite Weg von Downtown dorthin hat sich also wirklich gelohnt.

Viel spannender war jedoch unser Trip nach Seattle. Wie sollte die erste Fahrt mit dem Greyhound werden und kommen wir alle über die Grenze? Und wieder zurück? Vollbepackt und mit vielen Fragen haben wir uns also auf den Weg zur Greyhoundstation und nach Seattle gemacht.
An der Grenze angekommen, haben wir alle irgendwie schon gemerkt, dass wir in einem anderen Staat sind. Schon völlig von Kanada (bzw. Vancouver) verwöhnt, kamen uns die Menschen doch recht kalt und unfreundlich vor. Vor allem Seattle ist mit Vancouver nicht zu vergleichen. Irgendwie dreckig und schmuddelig, so hatten fast alle von uns ein recht ungutes Gefühl.
Zumindest mir erging es so, dass ich direkt ganz angespannt war und mich richtig unwohl gefühlt habe in der Stadt. Es liegt aber gar nicht so sehr an Seattle selbst, sondern an den Menschen. Vielleicht lag es aber auch daran, dass unser Hostel schön mitten im dreckigsten Loch Seattles war. Es hat gestunken und es waren wirklich viele Obdachlose da, die auch irgendwie anders waren als die in Vancouver. Sogar ein Officer, den wir nach dem Weg gefragt haben, hat uns gesagt, dass wir vorsichtig sein sollen und bloß unser Geld in der Hosentasche lassen sollen.

Nunja, für unseren ersten längeren Trip waren wir alle aber wirklich echt phänomenal gut vorbereitet und organisiert. Kaum aus dem Greyhound ausgestiegen hat nämlich plötzlich einer die Frage in die Runde geworfen: „Hat jemand die Adresse vom Hostel?“ Hmmm.. tja.. Auf ging's zum nächsten Starbucks, Handy gezückt und Google zu Rate gezogen. 520 King Street, damit konnten wir wenigstens bei den Leuten nachfragen. Direkt die ersten haben uns nach einigen Versuchen, uns den komplizierten Weg zur Underground-Station zu beschreiben, einfach mal eben dorthin geführt, obwohl sie ja eigentlich auch Besseres zu tun gehabt hätten. Erster Punkt für Seattle: Es gibt tatsächlich Menschen, die so freundlich sind, wie in Kanada. Dazu kam, dass der Bus in Downtown kostenlos ist. Zweiter Punkt für Seattle.
Verwirrenderweise hat uns in der Station ein anderer Mann erzählt, dass es besser ist mit dem Zug zu fahren und dass man sowieso für Bus UND Bahn bezahlen müsste. Da wurde doch gleich der erste Punkt nochmal verstärkt, denn eine Frau hat uns wohl angesehen wie verwirrt wir waren und uns bestätigt, dass der Bus for free ist, der Zug allerdings nicht.

Von der Lage des Hostels habe ich ja teilweise schon erzählt, aber das ist eigentlich auch genug.
Am ersten Abend sind wir noch in eine Bar gegangen, was für mich nicht ganz so toll war, da ich mir wie eine 15-jährige in Deutschland vorkam, die kein Bier kaufen kann. Trotzdem war es sehr schön mit einer leckeren Cola, während die anderen 3 lecker Bierchen getrunken haben ;-)
In der Bar saßen neben uns einige Amerikaner, die etwas laut waren, und die eine Frau hat sich sofort bei uns entschuldigt und erklärt, dass sie sich so aufgeregt hat, weil die Männer sich darüber beschweren, dass Kondome so teuer sind während Frauen genug für die Pille zahlen müssen. ;-)

Das Eine hat zum Anderen geführt: Wir wollten noch in eine Karaokebar, also haben wir gefragt, wo's denn eine gute gibt. Da kam direkt die Antwort: „ Heey, da fragt ihr genau die Richtigen, wir gehen ständig Karaoke singen! Kommt, wir bringen euch hin.“ Also wurden wir von der Rebecca zusammen mit ihrem Freund zur Karaokebar „Bush Garden“ direkt in der Nähe des Hostels gebracht und haben dort einen lustigen Abend gehabt. Sie hat schon 6 Jahre in Japan gelebt und ein Kumpel Ben, der auch dabei war, hat auch schon in Japan und in Deutschland gelebt und hat sogar mit uns auf Deutsch geredet. Der Abend war auch wirklich hilfreich, da die 3 uns einige Fragen, bezüglich Verhalten und Redensweisen in Nordamerika, beantwortet haben.

Am nächsten Tag ging es dann in eine Outlet Mall nördlich von Seattle, 2 Stunden mit dem Bus. Es hat sich aber gelohnt, ich habe mir günstige Trekkingschuhe und Winterstiefel von North Face, die bis -35° C warm halten, geholt.

Sonntag war dann Space Needle angesagt und heute Morgen musste ich schon um 5:30 aufstehen, damit Sina und ich die Fähre nach Victoria kriegen konnten. Die Fahrt war wirklich wunderschön und als wir abgelegt haben, da haben wir einen wunderschönen Sonnenaufgang über Seattle erlebt. Außerdem habe ich mir von der Fahrt, die fast 3 Stunden dauerte, erhofft, dass wir vielleicht Wale sehen, aber leider war keiner in Sicht.

Jedenfalls bin ich unendlich froh darüber, wieder in Kanada zu sein, das glaubt ihr gar nicht. Nach dem Stress und dem unangenehmen Gefühl in den USA ist es wirklich ein Traum.

Jetzt warte ich auf meinen Greyhoundbus, der um 18 Uhr hier losfährt, dann wird es in Deutschland 3 Uhr nachts sein. In Duncan werde ich abgeholt und ein hoffentlich leckeres Abendessen wird auf mich warten.

Ich bin schon gespannt auf die Farm, mein Zimmer und die Arbeit, die ich erledigen werde.

Bis dann und liebe Grüße aus dem sonnigen Victoria!

Kristina

3 Kommentare:

  1. Ich hätte echt nicht gedacht, dass Kanada und USA so unterschiedlich sind von den Menschen her, aber zum Glück bleibst du ja in Kanada ;D
    Gerade erst vor ein paar Tagen hab ich mit meinem Dad über Seattle und die Space Needle geredet echt lustig xD
    Ich wünsch dir einen guten Start bei deinem ersten Job und hoffe bald von deinen ersten Erlebnissen auf der Farm zu hören
    <3 Kate

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  2. Hallo Schwesterherz,
    ich hoffe du hast das erwartet leckere Essen bekommen.
    Ich drück dich!

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  3. dann hast du ja wenigstens schonmal was von den usa gesehen ^^
    ich hab heute auf einer riesigen maschine kartoffeln geerntet, man war das anstrengend eh xD Nach 9 std. und nur ne halbe stunde mittagspause schlaucht das schon n bisschen :)
    Bin schon gespannt wie deine family ist!
    Drück dich <3
    Aki

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